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Autofahren ohne Lizenz

Es ist die wohl wichtigste Lizenz die man sich als junger Erwachsener in unserer westlichen Welt am meisten herbeisehnt: die Lizenz, mit dem Auto oder dem Motorrad fahren zu dürfen. Es gibt bei uns in Deutschland diese Lizenz seit genau 111 Jahren, sofern Sie diesen Artikel im Jahre 2021 lesen.

Bis zum Jahr 1909 ohne Lizenz Auto fahren

Der motorisierte Verkehr nahm zu Beginn des 20 Jahrhunderts dramatisch zu und die motorisierten Kutschen verdrängten die Fuhrkarren mit Esel und Pferd zunehmend aus dem Verkehrsbild. Die Fahrweise der ersten Chauffeure war geprägt vom eigenen Gefühl, was richtig und was falsch ist, so kam es, wie es kommen musste: Unzählige Streitereien und schlimme Unfälle folgten.

Es war Kaiser Wilhelm II, der erkannte, dass gehandelt werden musste, und er war es, der dem Autofahren ohne Lizenz in Deutschland ein Ende bereitete. Am 3. Mai 1909 trat sein Gesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen in Kraft. Es besagte, dass man im gesamten Deutschen Reich auf allen öffentlichen Wegen und Plätzen ein motorisiertes Fahrzeug nur nach dem Ablegen einer Prüfung bewegen darf.

Polizisten, Beamte und Ingenieure

Das Autofahren ohne Lizenz war damit beendet und somit verboten. Eine neue Behörde wurde erschaffen, doch arbeitete die natürlich noch nicht so effizient wie in der heutigen Zeit. Es oblag den örtlichen Stellen, wer die Prüfung leitete. Mancherorts kamen Polizisten und anderswo Beamte oder KFZ-Ingenieure zum Zuge, um die Fahrtüchtigkeit festzustellen und schriftlich festzuhalten.

Der theoretische Teil der Prüfung erfolgte mündlich am Tage der Prüfung. Er wurde kurz vor dem wichtigeren Praxisteil abgehalten. Es galt für den Prüfling, lediglich ein paar allgemeine Fragen zum Thema Auto und Verkehr zu beantworten, der Praxisteil war nicht wesentlich anspruchsvoller die eine casino ohne deutsche lizenz. Der Prüfling drehte im Beisein seines Prüfers mit dem Fahrzeug ein paar Runden und bekam dann meist sofort den Führerschein ausgestellt. In dem Dokument, das später Führerschein genannt wurde, wurde dann „Fahrtauglichkeit durch Praxis“ bescheinigt.

Gleichberechtigung Fehlanzeige

Das Autofahren ohne Lizenz war somit beendet, doch neuer Ungemach trat auf. Der Führerschein war zunächst nur Männern vorbehalten. Er gab ihnen nicht nur die Erlaubnis, Autos und Motorräder fahren zu dürfen, sondern berechtigte sie sogar, darüber entscheiden zu dürfen, ob ihre Ehefrauen ihn ebenfalls machen durften.

Die Abschaffung dieses Passus erfolgte erst spät im Jahre 1958 im Zuge der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Eine weitere Anekdote aus den 111 Jahren Führerschein ist sein Name, während man in der BRD nach dem Zweiten Weltkrieg den Namen Führerschein beibehielt, entschied man sich in der DDR für die Bezeichnung Fahrerlaubnis, da man dort den Begriff „Führer“ so weit wie möglich verbannen wollte.

Über die Geschichte des Autofahrens ohne Lizenz bis hin zu unserem heutigen Führerschein gibt es eine interessante Ausstellung im Meilenwerk in Düsseldorf. Ein Besuch, der sich lohnt.